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Manuelle Therapie

Definition:

Von Therapeuten durchgeführter Teil der manuellen Medizin auf der Grundlage der Biomechanik und Reflexlehre zur Behandlung von Dysfunktionen der Bewegungsorgane mit reflektorischen Auswirkungen. Sie beinhaltet aktive und passive Dehnung verkürzter muskulärer und neuraler Strukturen. Kräftigung der abgeschwächten Antagonisten und Gelenkmobilisationen durch translatorische Gelenkmobilisationen. Anwendung einer gezielten impulslosen Mobilisation oder von Weichteiltechniken. Die manuelle Therapie enthält keine passiven Manipulationstechniken von blockierten Gelenkstrukturen an der Wirbelsäule.

Therapeutische Wirkung:

Schädigungen/Funktionsstörungen:

Therapieziel:

Leistung:

Triggerpunktbehandlung

Die myofasziale Triggerpunkttherapie beschäftigt sich mit der Behandlung von Schmerzen, die aus der Muskulatur kommen, den sogenannten myofaszialen Schmerzsyndromen, welche chronische Beschwerden verursachen können. Die myofasziale Triggerpunkttherapie basiert auf den Erkenntnissen von Janet G. Travell und David G. Simons. Die beiden Autoren haben mit dem "Handbuch der Muskeltriggerpunkte" das Standardwerk zu diesem Thema verfasst.

Chronische Überlastung oder direkte Traumen der betroffenen Muskelstrukturen sind häufig Ursache für ein myofasziales Schmerzsyndrom. Diese provozieren eine Funktionsstörung des Bindegliedes zwischen Nerven und Muskulatur, der motorischen Endplatte. Dort entstehen extrem empfindliche Zonen. Diese lokalen Schmerzpunkte, die sogenannten myofaszialen Triggerpunkte, sind in einem Hartspannstrang der Skelettmuskulatur meist leicht zu tasten. Ihre mechanische Reizung führt oft zu einem Übertragungsschmerz in entfernten Körperregionen, der sogenannte referred pain.

Durch eine geeignete Therapie lässt sich diese Pathologie auch nach langer Zeit beseitigen. Als geeignete Behandlungsmethoden haben sich Muskel- und Bindegewebstechniken, wie Release- und Dehntechniken aber auch die Triggerpunktakupunktur von B. Dejung aus der Schweiz sowie K. Lewits und V. Jandas, erwiesen. Das myofasziale Schmerzsyndrom ist nicht mit der Fibromyalgie zu verwechseln. Beide Erkrankungen können klar voneinander abgegrenzt werden. Sehr häufig sind myofasziale Triggerpunkte die Ursache für Gelenkschmerzen wie beispielsweise der sogenannte Tennisarm, Schulter- und Nackenschmerzen aber auch Knie- und Fußschmerzen.

Propriozeptive neuromuskuläre Fascilitation

Definition:

erweiterte Übungstechnik der Komplexbewegung (auch als selbstgesteuerte neuromuskuläre Förderung bezeichnet).

Wirkung:

Durch Gesamtbewegungen in durchlaufenden synergistischen Muskelgruppen (immer auch unter Nutzung einer rotierenden Komponente) und durch Summation unterschwelliger Einzelreize an Muskel- und Gelenkrezeptoren wird maximale Stimulation des Motoneurons bewirkt. Dadurch werden unter anderem Muskelkräftigung, Verbesserung der Koordination, Durchblutungsförderung, Schmerzlinderung, Vergrößerung des Bewegungsraumes erreicht.

Indikationen:

Paresen (schlaff und spastisch), Schmerzen, Durchblutungsstörungen, Muskelschwäche, Koordinationsstörungen, fast alle Erkrankungen bei denen Bewegungstherapie indiziert ist.

Kontraindikationen:

Bewegungstherapie, Frakturen, Operationen, Gelenksituationen, und Osteosynthesen, denen eine rotierende Bewegungskomponente schaden könnte.

Durchführung:

Als Afferenzquellen werden therapeutisch genutzt:

Propriozeptives muskuläres Training im Space Curl

Der Space Curl wird auch Aerotrim genannt und ist ein Trainings- und Therapiegerät, in dem der Patient aufrecht steht, an den Füßen und am Becken gesichert wird und sich durch eigene Bewegung oder Gewichtsverlagerung nach vorn, hinten und zu den Seiten neigen kann. Es erinnert beim ersten Hinsehen vielleicht ein wenig an ein Rhönrad.

In der Physiotherapie wird der Space Curl für das Training der Rückenmuskulatur oder bei neurologischen Erkrankungen eingesetzt. Die Bewegung darin soll die Muskulatur kräftigen, die Körperwahrnehmung und die Koordination verbessern.

Manuelle Therapie bei Kindern

Die Manuelle Therapie für Kinder ist eine spezielle Behandlungsmethode, die spezielle Kenntnisse der kindlichen Anatomie voraussetzt. Daher ist dies eine extra Weiterbildung, die nur geschulte Physiotherapeutinnen und Physiotherapeuten durchführen dürfen.

Diese kann zur Behandlung von Haltungsschwäche, Skoliosen, Halswirbelsäulen- Funktionsstörungen, Schulkopfschmerz, Geburtstraumen und bei weiteren Erkrankungen eingesetzt werden. Je nach Alter des Kindes werden spezielle Untersuchungstechniken durchgeführt, bei denen der Therapeut erkennt, welche Beschwerdestruktur vorliegt und diese behandelt. Auch Hausübungsprogramme werden gezeigt, um langfristig die Beschwerden zu lindern. Die Manuelle Therapie für Kinder kann ab der Geburt bis zur Pubertät eingesetzt werden.