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Medizinische Bäder mit Zusatz

Medizinische Bäder sind in ihrer Wirkung hauptsächlich entspannend und lockernd. Je nach Zusatz können auch noch andere Effekte erzielt werden. Die medizinischen Bäder sollten in einem Raum von circa 19-22 Grad stattfinden und die Bäder selbst haben eine Temperatur von 35-38 Grad. Nach dem Bad soll ein kalter Guss oder Waschung den Abschluss bilden. Direkt danach erfolgt eine Ruhezeit. Für zu Hause wird eine ein- bis zweistündige Bettruhe empfohlen. Das medizinische Bad kann verschiedene Zusätze haben. Die geläufigsten und bekanntesten sind:

  • Schwefel, welcher bei dem Abbau von Eiweißstoffen und Enzymen hilft und sich durch Anregung des Stoffwechsels bei Rheuma, Stoffwechselstörungen, Frauenleiden und Hauterkrankungen positiv auswirkt
  • Brombaldrian beruhigend bei Schlafstörungen, Nervosität, nervösen Herzbeschwerden und vegetativer Dystonie
  • Sulfomoor wirkt durchblutungsfördernd bei Rheumaerkrankungen, Arthrosen, Spondylosen, Frauenleiden und chronischen Hauterkrankungen
  • Salizyl-Humin wird bei Rheuma eingesetzt
  • künstliches Kochsalz oder Solbäder bei 10-60 Gramm pro Liter Wasser können sich förderlich auf eine Umstimmung des Vegetativums, eine bessere Anpassung des Organismus bei Rheuma, bei Stoffwechselstörungen, Frauenkrankheiten, Rekonvaleszenz und auf die Immunsteigerung in der Kinderheilkunde auswirken
  • Eichenrinde wirkt entzündungshemmend bei nässenden Ekzemen oder Ausschlägen, Unterschenkelgeschwüren, Hämorrhoiden und Afterrissen
  • von Kamille geht ebenfalls eine entzündungshemmende und krampflösende Wirkung bei eitrigen Entzündungen oder gynäkologische Erkrankungen aus
  • Heublume werden bei Stoffwechselstörungen, insbesondere bei Fettsucht, Rheuma, Nervenentzündungen und Nervenschmerzen eingesetzt
  • Fichtennadel wirkt ausgleichend bei nervösen Störungen, Erschöpfungszuständen, Rekonvaleszenz, vegetativer Dystonie und Atemwegserkrankungen
  • Zinnkraut kann entzündungshemmend und gewebsstärkend bei Blasenschwäche, Hautallergien, wie seborrhoischen Ekzemen, Ulcus cruris, Afterrissen und gynäkologischen Erkrankungen sein
  • Rosmarin wird eine durchblutungsfördernde Wirkung nachgesagt und hilft bei Kreislaufstörungen, schlechter Hautdurchblutung, Hypotonie, vegetativer Dystonie und Muskelrheumatismus
  • Thymian setzen wir bei Bronchitis und anderen Atemwegserkrankungen, sowie bei Schwellungen und Verrenkungen ein, da es gefäßregulierend wirkt
  • Lavendel soll die Durchblutung fördern und wird bei schlechter Hautdurchblutung, Frostbeulen, unangenehmem Körpergeruch und bei Wechseljahresbeschwerden empfohlen
  • Molke ist hautheilend und wird zur Hautregeneration genutzt

Hydroelektrische Bäder

Bei dieser Therapieform handelt es sich um Gleichstrombäder durch Galvanisation, bei denen der Strom über großflächige Elektroden in das Wasser geleitet wird. Je nach Lage und Schaltung der Elektroden kann die Intensität verändert werden. Beim hydroelektrischen Vollbad, dem Stangerbad, durchfließt der Strom den ganzen Körper. Beim Zellenbad tauchen nur die vier (Vierzellenbad) oder zwei Gliedmaßen (Zweizellenbad) in einzelne Wannen ein.

Indikationen:

Kontraindikationen:

Hydroelektrisches Vollbad

Definition:

Elektrotherapie/-behandlung mit konstantem Gleichstrom unter Ausnutzung der Entspannungs- und Auftriebswirkung des warmen Wassers.

Therapeutische Wirkung:

Thermische Wirkungen:

Hydrostatische (mechanische) Wirkungen:

Schädigungen/Funktionsstörungen:

Therapieziel:

Durchführung:

Hydroelektrisches Teilbad (Zwei-/Vierzellenbad)

Definition:

Elektrotherapie/-behandlung mit konstanten Gleichströmen in speziellen, voneinander getrennten Arm- und/oder Fußbadewannen mit stabilen oder beweglichen Elektroden zur Durchströmung der zu behandelnden Köperabschnitte unter Ausnutzung des lokal einwirkenden warmen Wassers.

Therapeutische Wirkung:

Schädigungen/Funktionsstörungen:

Durchführung:

Kohlensäurebad

Definition:

Medizinisches Wannenbad in CO²-imprägniertem Wasser, das mindestens ein Gramm freies gasförmig gelöstes CO² pro Kilogramm Wasser enthält. Das CO²-Bad kann auf physikalische (durch Kohlensäure-Imprägnierapparat) oder chemische Weise durch entsprechende Präparate bereitet werden. Die Wassertemperatur liegt zwischen 32° und 36° C, weil bei wärmerem Wasser zu viel Kohlensäure entweicht. Zur Anwendung kommen Voll-, Halb- oder Zweidrittelbäder.

Das verwendete Quellwasser kommt aus tiefen kohlehaltigen Schichten der Erde, wodurch es gasförmiges Kohlenstoffdioxid (CO2) aufgenommen hat. Wichtig ist, dass der Patient im CO2-Bad still liegt, ohne sich zu bewegen, damit sich die Gasbläschen auf der Haut absetzen können.

Therapeutische Wirkung:

In der Haut erweitert die Kohlensäure die arteriellen Blutgefäße, es kommt zur reaktiven arteriellen Ansammlung von Blut, die sich in heller Rötung der Haut zeigt und subjektivem charakteristischen Kribbeln. Trotz geringer Badetemperatur entsteht ein Wärmegefühl des Körpers. Dabei sind folgende Wirkungen zu erwarten:

Schädigungen/Funktonsstörungen:

Therapieziel:

Empfehlenswert sind CO2-Kohlensäurebäder für Patienten mit Gefäßerkrankungen wie zum Beispiel:

Durchführung:

Angewendet wird das CO2-Bad als Vollbad und dauert zwischen 15 und 20 Minuten bei einer Temperatur zwischen 34 und 35 Grad Celsius, später 32 bis 33 Grad Celsius. Wichtig ist die anschließende Nachruhe zur Regenerierung zu nutzen.

Künstliche CO2-Bäder können aus Chemikalien entwickelt werden oder durch Kohlensäure aus Flaschen bei Chemikalien: Präparate enthalten organische Säure und einkohlensaures Salz. Bei Vereinigung mit Wasser wird CO2 freigesetzt. Die physikalische Methode aus Flaschen ist besser. Mit einem Druck von 1,0-1,5 Atmosphäreüberdruck, abgekürzt als atü, wird CO2-Gas aus Flaschen mit Wasser gemischt und es entsteht eine gesättigte Lösung.