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Allgemeine Elektrotherapie

Definition:

Elektrotherapie/-behandlung mit individuell eingestellten Stromstärken und Frequenzen unter Verwendung:

Therapeutische Wirkung:

Schädigungen/Funktionsstörungen:

Bei Anwendung von:

Therapieziel:

Leistung:

Reizstrom nach Träbert

Definition:

Reizstrom nach Träbert ist ein niederfrequenter Impulsstrom von 142 Hz, Rechteckstrom.

Wirkung:

Analgesierung (hält anfangs 4 h an, später länger) durch den Verdeckungseffekt und andere nervale Beeinflussungen, Entzündungshemmung.

Indikation:

wirbelsäulenbedingte Schmerzsyndrome, einschließlich Bandscheibenschäden, Arthrosen und Arthropathien, Meniskusläsionen, Zustand nach Prellungen, Verstauchungen, Zerrungen, Luxationen, myalgisches Syndrom und Myogelosen, Erkrankungen des rheumatischen Formenkreises, Neuralgien.

Kontraindikationen:

fieberhafte Erkrankungen, akute eitrige Prozesse, Träger von Herzschrittmachern, Herzerkrankungen, besonders Herzrhythmusstörungen, Thrombose, Thrombophlebitis, Blutungen und Blutungsneigung, Gravidität und Menstruation (örtliche Behandlung), metallische Fremdkörper und Osteosynthesen, wenn sie ins Überlagerungsgebiet des Stromes kommen, spastische Paresen. Ultrareizstrom wird nicht eingesetzt: im Kopfbereich, ventral über dem Herzen und quer durch den Rumpf.

Applikation und Dosierung:

bipolare (zwei gleichgroße Elektroden) oder monopolare (eine kleine aktive, eine größere inaktive Elektrode). Applikation entweder quer durch ein Gelenk oder längs mit einem Zwischenabstand von 3 bis 4 cm. Die Kathode wird auf die schmerzende Region gelegt. Die Intensität wird ja nach Verträglichkeit 15 Minuten an der Toleranzgrenze bleibend gesteigert. Es darf nicht zu Muskelzuckungen dabei kommen. Nach der Behandlung muss Schmerzlinderung eingetreten sein. Sollte es nicht der Fall sein, müsste eine andere Applikation versucht werden. Die ersten 4 Behandlungen werden täglich durchgeführt, danach 3-mal wöchentlich. 4 bis 8 Behandlungen sind als Serie zu verordnen. Nach anhaltender Schmerzbefreiung ist die Behandlung abzubrechen.

Simultanbehandlung Träbert mit Ultraschall

Definition:

Gleichzeitig applizierte Ultraschall- oder auch niederfrequente Reizstromtherapie. Die Kombination kann auch mit getrennten Geräten im Nacheinander ausgeführt werden.

Wirkung:

Die schmerzlindernden und durchblutungsfördernden Wirkungen der diadynamischen Ströme oder des Ultrareizstroms kombinieren sich vorteilhaft mit den mechanischen, thermischen, physikochemischen und biologischen Wirkungen des Ultraschalls.

Indikationen:

Ultraschalltherapie, Diadynamische Ströme, Ultrareizstrom. Die Kombinationstherapie ist besonders für myofasziale Syndrome zum Aufsuchen und Behandeln der sogenannten Trigger Points wichtig.

Kontraindikation:

Ultraschalltherapie, Diadynamische Ströme, Ultrareizstrom.

Applikation und Dosierung:

Wenn die gleichzeitige Therapie nicht zur Verfügung steht, behandelt man erst mit Ultraschall im neuraltherapeutischen Aufbau und örtlich, anschließend mit CP oder LP über den schmerzhaften Arealen. Oder es wird Ultrareizstrom örtlich appliziert.

Bei der Befundaufnahme wird vor allem nach druckempfindlichen motorischen Reizpunkten gesucht. Dann werden diese Areale aus entspannter Dehnstellung des Muskels mit dem Schallkopf im Muskelfaserverlauf überstrichen. Zuerst wird die Ultraschall-Intensität (0,1 bis 0,3 W/cm² einreguliert, danach die Stromintensität bei der gewünschten Stromform (DF, CP, LP, Träbert, neofaradischer Schwellstrom). Soweit es der Patient verträgt, sollte die Stromintensität motorisch schwellig sein, so dass es an den motorischen Reizpunkten zu den entsprechenden Muskelkontraktionen kommt.

Je nach Ausdehnung des Befundes werden 5 bis 10 Minuten örtlich kombiniert behandelt. Bei akuten Traumen können 4 Behandlungen ausreichen, chronische Störungen benötigen 8 bis 10 Behandlungen als Serie.

Hochvolt-Therapie

Bei der Hochvolt-Therapie handelt es sich um die therapeutische Nutzung von Doppelspitzenimpulsen zu therapeutischen Zwecken von bis zu 250 Volt bei der sehr tiefliegende Gewebeschichten erreicht werden können. In diesen Bereichen wird die Sauerstoffzufuhr und der Stoffwechsel erhöht. Durch Hyperpolarisierung der Zellmembranen treten oft schnelle Heilerfolge ein.

Indikationen:

Kontraindiaktionen:

Diadynamische Ströme

Diadynamische Ströme sind gleichgerichtete sinusförmige Wechselströme von 50 und 100 Hz, die in verschiedener Weise moduliert werden und denen eine sensibel unterschwellige Gleichstrom-"Basis" von 1 bis 2 mA hinzugefügt ist.

Wirkung:

je nach Stromform und Dosierung unterschiedliche Wirkung:

Indikationen:

Kontraindikationen:

Iontophorese

Die Iontophorese ist eine Behandlungsform bei der krankhaftes Schwitzen durch das Einsetzen von Schwachstrom therapiert wird. Die Behandlung wird in einem Fuß- beziehungsweise Handbad durchgeführt, in das schwacher Gleichstrom geleitet wird.

Indikationen:

Interferenzströme

Bei dieser Behandlungsform überlagern sich zwei mittelfrequente Ströme, was im Inneren des Körpers zu einer Interferenz führt. Die Stelle, die behandelt werden soll wird eingerahmt und es kommt zu einer lokalen Reizung.

Indikationen:

Kontraindikationen:

Elektrostimulation bei Lähmungen

Definition:

Elektrotherapie/-behandlung unter Verwendung von nierderfrequenten Reizströmen mit definierten Stromimpulsen, deren Reizparameter (Impulsdauer, Pausendauer, Stromform und Stromstärke) dem Grad der Lähmung angepasst sind.

Therapeutische Wirkung:

Schädigungen/Funktionsstörungen:

Therapieziel:

Leistung:

Galvanische Durchflutung - Stabile Galvanisation (Gleichstromtherapie)

Definition:

therapeutische Anwendung eines konstant in einer Richtung fließenden Stromes bei gleichbleibender Intensität und stabilen Elektrodenanlage.

Wirkung:

Das ganze Gebiet zwischen Anode und Kathode wird entsprechend der elektrischen Leitfähigkeit erfasst. Durch Ionenwanderung im Gewebe kommt es zur Änderung des Ionenmilieus, positiv geladene Ionen (Kationen) wandern zum negativen Pol, negativ geladene Ionen (Anionen) wandern zum positiven Pol. Dies wird bei Einbringung von Medikamenten (Iontophorese) genutzt. Bei gemeinsamer Intensitätserhöhung des Stromes und niedriger Dosierung kommt es unter der Anode zur Schmerzlinderung, Herabsetzung der Erregbarkeit und Tonussenkung. Die Kathode hingegen hat erregungssteigernde Wirkung, auch ist die Durchblutung unter der Kathode intensiver. Der fließende Strom verbessert den Zellstoffwechsel und die Trophik, er wirkt resorptionsfördernd und entzündungslindernd. Als neurale Einwirkung wird gedeutet, dass eine absteigende Galvanisation (Anode; kranial, Kathode: kaudal) beruhigend wirkt und eine aufsteigende Galvanisation (Anode: kaudal, Kathode: kranial) erregungssteigernd.

Indikation:

Ausnutzung der Schmerzlinderung und Tonussenkung unter der Anode bei Neuralgien, Neuritiden, Myalgien, Arthralgien, Hyperalgetischen Zonen, hypertonen und spastischen Muskeln, rheumatischen Erkrankungen. Ausnutzen der Durchblutungsförderung und Anregung unter der Kathode bei schlaffen Paresen, Atrophien, Durchblutungsstörungen (bes. arteriosklerotische, die auf Impulsströme nicht mehr adäquat reagieren), hyposensiblen Arealen, Querdurchströmung, mit unterschiedlicher Polung bei schlecht heilenden Wunden und Ulcera, absteigende Galvanisation bei zentralen Erregungszuständen und Schlafstörungen.

Kontraindikationen:

akute und eitrige Prozesse und Entzündungen, fieberhafte Erkrankungen, Infektionserkrankungen, verschiedene Hauterkrankungen, maligne Tumoren, Träger von Herzschrittmachern, Thrombose und Thrombophlebitis (nur Quergalvanisation und immer gleiche Elektrodenanlage erlaubt).

Applikation und Dosierung:

Applikation über unterpolsterte Plattenelektroden oder im hydroelektischen Teilbad (1-, 2-, 3-, 4-Zellenbad) oder in Vollbädern (Stangerbad). Die Größe der Elektroden, die Lage der Pole, die Art der Durchströmung (längs und quer), die allmählich ein- und ausschleichende Intensität und die Behandlungsdauer (10 bis 20 Minuten) sind Dosierungsparameter. Die Intensitätsregelung erfolgt nach Stromempfinden des Patienten: sensibel unterschwellig, eben schwellig, angenehm, Toleranzgrenze. Die Stromstärke soll nach EDEL (1991) 0,5 bis 2.0 mA pro 10 cm² Elektrodenfläche nicht überschreiten.

Tens-Therapie

Bei der Tens-Therapie handelt es sich um die Transkutante elektrische Nervenstimulation. Diese Behandlungsform ist eine Reizstromtherapie bei niedriger oder hoher Frequenz mit Wechselstrom zur Behandlung von Schmerzen sowie zur Muskelstimulation.

Indikationen:

Kontraindikationen: