Krankengymnastik bei Skoliose für Kinder nach der Schroth-Methode
Skoliose ist eine Erkrankung der Wirbelsäule, bei der es zu einer seitlichen Verkrümmung kommt. Besonders im Kindes- und Jugendalter tritt eine besondere Form der Skoliose auf, die sogenannte „idiopathische Skoliose“. Der Begriff „idiopathisch“ bedeutet, dass die genaue Ursache der Erkrankung noch nicht vollständig geklärt ist. Doch eines ist sicher: Eine frühzeitige Diagnose und Behandlung können entscheidend dazu beitragen, die Entwicklung der Skoliose positiv zu beeinflussen.
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Im Kindes- und Jugendalter ist die Behandlung besonders wichtig, da sich die Wirbelsäule noch in der Wachstumsphase befindet. Wird die Skoliose frühzeitig erkannt, kann sie durch gezielte physiotherapeutische Interventionen, wie etwa die Krankengymnastik nach der Schroth-Methode, erfolgreich behandelt werden. Wird die Erkrankung jedoch unbehandelt gelassen, kann sie im Erwachsenenalter zu dauerhaften Fehlstellungen und Schmerzen führen.
Wie entsteht Skoliose?
Skoliose führt zu einer seitlichen Verkrümmung der Wirbelsäule, die mit einer Verdrehung einzelner Wirbelkörper einhergehen kann. Diese Verkrümmungen sind häufig mit einer Fehlhaltung verbunden, die durch eine asymmetrische Muskelspannung auf der linken und rechten Seite der Wirbelsäule verursacht wird. Doch obwohl man diese Veränderungen sehr gut beobachten kann, sind die genauen Ursachen für Skoliose nach wie vor nicht vollständig verstanden.
Die Behandlung nach der Schroth-Methode
Die Krankengymnastik nach der Schroth-Methode ist eine speziell entwickelte Therapie, die auf die individuellen Bedürfnisse von Menschen mit Skoliose abgestimmt ist. Sie zielt darauf ab, die Haltung zu korrigieren und die Beweglichkeit zu verbessern. Dabei werden gezielt geschwächte und überdehnte Muskeln gekräftigt, während verkürzte Muskulatur gedehnt wird.
Ein wichtiger Bestandteil dieser Therapie ist die sogenannte Korrektur- oder Drehwinkelatmung. Diese spezielle Atemtechnik trägt entscheidend zur Haltungskorrektur bei, indem sie hilft, die Wirbelsäule zu entlasten und die Verkrümmungen zu lindern. Bei dieser Methode wird die Atmung mit gezielten Bewegungsübungen kombiniert, sodass sich die Wirbelsäule besser in ihre natürliche Form zurückbewegen kann.
Selbstkorrektur durch Haltungstraining
Ein zentrales Ziel der Schroth-Therapie ist es, den Patienten zu einer aktiven Selbstkorrektur zu befähigen. Das bedeutet, dass Kinder und Jugendliche lernen, ihre Haltung aktiv zu überprüfen und zu korrigieren. Dies geschieht unter anderem durch Übungen vor einem Spiegel, wo die richtige Körperhaltung visualisiert und gefestigt werden kann. Das hilft, die erworbenen Korrekturmaßnahmen im Alltag umzusetzen und langfristig beizubehalten.
Die Bedeutung der Hausaufgaben
Ein wichtiger Bestandteil der Behandlung ist die regelmäßige Durchführung der sogenannten „Hausaufgaben“. Diese Übungen werden nach jeder Behandlung individuell abgestimmt und sollen zu Hause weitergeführt werden. Nur durch das konsequente Üben können die positiven Effekte der Therapie langfristig erhalten bleiben und die Muskulatur beständig gestärkt werden.
Fazit: Früh erkennen und handeln
Die Krankengymnastik nach der Schroth-Methode ist eine sehr effektive Möglichkeit, um Skoliose bei Kindern und Jugendlichen zu behandeln. Besonders in der Wachstumsphase ist es wichtig, die Therapie frühzeitig zu beginnen, um mögliche Fehlstellungen und Folgeschäden im späteren Leben zu vermeiden. Mit gezielten Übungen, Atemtechniken und einer aktiven Haltungskorrektur können Kinder und Jugendliche lernen, ihre Wirbelsäule aufrecht zu halten und die Fortschreitung der Skoliose zu stoppen oder sogar zu verbessern.