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Vorsicht auf der Piste: Skisaison ist Verletzungssaison
Die Handchirurgen am Immanuel Krankenhaus Berlin klären über Unfälle beim Ski- und Snowboardfahren auf. Skidaumen und geschädigte Wachstumsfugen gehören zu den häufigen Verletzungen.Die Berliner Winterferien stehen vor der Tür. Wie jedes Jahr Anfang Februar fahren auch an diesem Wochenende wieder viele Familien in den Skiurlaub. Wer vorher Skigynmasitik macht und auf der Piste ein paar Regeln beachtet, verringert das Risiko, mit einem Gips nach Hause zu kommen. Dennoch wird es auch in dieser Saison zu Unfällen kommen. Die Handchirurgen des Immanuel Krankenhauses Berlin klären über zwei häufige Verletzungen beim Ski- und Snowboardfahren auf: den Skidaumen und Verletzungen an den Wachstumsfugen der Handgelenke.
Wenn bei einem Sturz der Daumen in der Schlaufe des Skistocks hängen bleibt und dadurch ruckartig nach hinten überstreckt wird, kann das ellenseitige Band des Daumengrundgelenks reißen. „Bei einem Skidaumen ist das Daumengrundgelenk geschwollen, druckschmerzhaft und instabil. Wir können dann bei der Untersuchung den Daumen nach außen Richtung Speiche quasi aufklappen“, erläutert Dr. med. Georg Garanin, einer der Chefarzt der Abteilung Obere Extremität, Hand- und Mikrochirurgie am Immanuel Krankenhaus Berlin.
Die Stümpfe eines gerissenen Seitenbandes des Daumens schlagen oft um und finden dann nicht mehr zueinander. Daher ist eine alleinige Ruhigstellung im Gips nicht ausreichend. Heilt das Band nicht, bleibt das Grundgelenk instabil und der Daumen wird beim Zugreifen immer nachgeben. Alle späteren Rekonstruktionsversuche, etwa mit Sehnenersatz, geben unbefriedigende Ergebnisse. Deshalb sollte der Skidaumen kurz nach dem Trauma operiert werden.
„Unter regionaler Anästhesie oder Vollnarkose können wir das Band nähen“, sagt Dr. med. Michael Berndsen, ebenfalls Chefarzt der Abteilung. „Wenn wir beim Röntgen feststellen, dass auch ein Stück Knochen mit dem Band ausgerissen wurde, befestigen wir es je nach Größe beispielsweise mit einer Mini-Schraube oder kleinen Drähten. Nach der Operation stellen wir den Daumen für sechs Wochen in einer Schiene ruhig.“
Verletzungsrisiko beim Snowboardfahren – empfindliche Wachstumsfugen
Snowboardfahren ist einerseits bei Kindern und Jugendlichen besonders beliebt, andererseits haben gerade sie eine altersbedingte Schwachstelle: ihre Wachstumsfugen – die Epiphysenfugen – in den Handgelenken. „Wenn die Kinder das Gleichgewicht verlieren, lassen sie sich meistens nach hinten fallen und fangen den Sturz als erstes mit den Händen ab. Durch den stauchenden Aufprall kann es leicht zu Rissen oder auch Brüchen in den Knochen an der Wachstumsfuge kommen“, erklärt Dr. med. Joachim Buschmann, Oberarzt in der Abteilung. Die Folge können Wachstumsstörungen oder ein Fehlwachstum sein. Hier ist es wichtig und notwendig, schnell zu handeln und einen fundierten Behandlungsplan von der konservativen Ruhigstellung bis hin zu einer operativen Therapie zu erstellen, um das bestmöglich Ergebnis zu erreichen.